Assets under Management

Assets under Management – kurz AuM – bezeichnet das Gesamtvermögen, das ein Finanzdienstleister für seine Kunden verwaltet. Diese Kennzahl ist in der Finanzwelt so etwas wie eine Visitenkarte. Je mehr Geld einer Investmentgesellschaft anvertraut wird, desto bedeutender ist sie in der Branche. Für BlackRock, den größten Vermögensverwalter der Welt, sind über 10 Billionen Dollar ein echter Trumpf im Wettbewerb um neue Kunden.

Wer nutzt diese Kennzahl?

Die AuM-Angabe findet sich bei zahlreichen Finanzunternehmen. Vermögensverwalter werben damit ebenso wie Fondsgesellschaften und Robo-Advisor. Auch Privatbanken und Family Offices nutzen die Kennzahl, um ihre Marktstellung zu unterstreichen. Selbst bei Hedgefonds und Private-Equity-Häusern ist das verwaltete Vermögen ein wichtiger Gradmesser.

Dabei gilt: Größe ist nicht alles, aber sie beeindruckt. Ein hoher AuM-Wert suggeriert Stabilität und Kundenzufriedenheit. Schließlich vertraut niemand sein Geld einem Anbieter an, der nicht überzeugt. Gleichzeitig kann zu viel Volumen auch zum Problem werden – etwa wenn ein Fonds so groß wird, dass er nicht mehr flexibel agieren kann.

Wie setzt sich der Wert zusammen?

In die AuM-Berechnung fließen sämtliche Kundengelder ein, die ein Anbieter betreut. Das umfasst Wertpapierdepots, Fondsanteile und andere Anlageformen wie Immobilien oder Private Equity. Auch treuhänderisch verwaltete Vermögen werden hinzugerechnet.

Nicht enthalten sind dagegen eigene Mittel des Unternehmens. Wenn eine Bank sowohl Eigenhandel betreibt als auch Kundengelder verwaltet, zählen nur letztere zum AuM-Wert. Bei der Deutschen Bank etwa unterscheidet man klar zwischen dem Investmentbanking und der Vermögensverwaltung.

Der AuM-Wert schwankt übrigens ständig – und zwar aus zwei Gründen. Zum einen durch Marktbewegungen: Steigen die Kurse, wächst automatisch auch das verwaltete Vermögen. Zum anderen durch Zu- oder Abflüsse von Kundengeldern. Daher analysieren Experten oft, welcher dieser Faktoren das Wachstum hauptsächlich treibt.

Warum ist die Kennzahl so wichtig?

Für Finanzunternehmen sind die Assets under Management aus mehreren Gründen bedeutsam:

Besonders der erste Punkt erklärt, warum die Branche so erpicht darauf ist, die AuM zu steigern. Verwaltet ein Anbieter 10 Milliarden Euro und berechnet 0,5% Jahresgebühr, spült das satte 50 Millionen Euro in die Kasse – Jahr für Jahr, weitgehend unabhängig vom Anlageerfolg.

Worauf sollten Anleger achten?

Die schiere Größe des verwalteten Vermögens sagt wenig über die Qualität der Geldanlage aus. Ein kleiner, spezialisierter Vermögensverwalter kann deutlich bessere Ergebnisse erzielen als ein Branchenriese. Zudem führt die Jagd nach immer mehr Volumen manchmal zu Interessenkonflikten.

Sinnvoller ist es, auf den Track Record zu schauen: Welche Renditen wurden in der Vergangenheit erzielt? Wie steht es um die Volatilität? Passt der Anlagestil zum eigenen Risikoprofil? Diese Fragen sind für Anleger relevanter als die AuM-Höhe.

Andererseits bieten größere Anbieter oft Vorteile bei der Kostenstruktur. Durch Skaleneffekte können sie günstiger arbeiten und diesen Vorteil an Kunden weitergeben. Außerdem verfügen sie meist über breitere Researchkapazitäten und besseren Marktzugang.

Aktuelle Entwicklungen

Der globale Trend geht eindeutig zu steigenden AuM-Werten. Die niedrigen Zinsen der letzten Jahre haben viel Geld in den Kapitalmarkt gespült. Gleichzeitig führt die demografische Entwicklung zu höherem Vorsorgebedarf. Besonders passive Anlagen wie ETFs haben davon profitiert und massiv Zuflüsse verzeichnet.

Doch die Branche steht auch unter Druck. Die Gebühren sinken, während die regulatorischen Anforderungen steigen. Viele kleine und mittlere Anbieter können kaum noch profitabel arbeiten. Das führt zu einer Konsolidierung – die großen Häuser werden noch größer, während andere vom Markt verschwinden.

Für die Zukunft zeichnet sich ab, dass nicht mehr nur die reinen AuM zählen werden. Nachhaltigkeit und Wirkung der Investments gewinnen an Bedeutung. So könnte bald eine neue Kennzahl an Relevanz gewinnen: “Impact Assets under Management” – Vermögen, das nicht nur verwaltet wird, sondern auch positiven gesellschaftlichen Nutzen stiftet.