Break-up Fee

Wer schon mal durch eine geplatzte Beziehung musste, weiß: Trennungen können teuer werden. In der Geschäftswelt hat man dafür einen eigenen Begriff erfunden – die Break-up Fee. Das ist sozusagen das Schmerzensgeld für einen Deal, der am Ende doch nicht zustande kommt.

Entstehungskontext und Anwendung

Stellen Sie sich vor: Zwei Unternehmen bändeln miteinander an, vielleicht sogar mit Fusionsabsichten. Wie bei jeder Beziehung wird erstmal ausgiebig gecheckt, ob man zueinander passt. Due Diligence heißt diese Phase des gegenseitigen Beschnupperns im Fachjargon. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch richtig Geld – für Anwälte, Wirtschaftsprüfer und sonstige Berater, die alles bis ins kleinste Detail durchleuchten.

Funktion und Zweck

Wenn dann einer der Partner kalte Füße bekommt und aussteigt, sitzt der andere auf einem Berg von Kosten. Genau hier kommt die Break-up Fee ins Spiel. Sie ist quasi eine vorher vereinbarte Entschädigung für den Fall der Fälle. Besonders beliebt ist dieses Instrument bei größeren Übernahmen oder Fusionen.

Höhe und Bemessungsgrundlage

Die Höhe dieser “Trennungsgebühr” ist meist prozentual am Dealvolumen orientiert. Bei großen Transaktionen sind ein bis drei Prozent üblich. Klingt nach Peanuts, aber bei einem Deal über eine Milliarde macht das schnell mal 20 bis 30 Millionen aus. Da lohnt sich das Fremdgehen dann doch nicht mehr so richtig.

Strategische Bedeutung

Interessant wird’s, wenn mehrere Bewerber um ein Unternehmen buhlen. Dann kann eine saftige Break-up Fee wie ein Zaun wirken, der unerwünschte Mitbieter abhält. Schließlich muss der, der den Deal vermasselt, tief in die Tasche greifen. Das schafft Planungssicherheit für alle Beteiligten.

Reverse Break-up Fee

Übrigens gibt’s auch die “Reverse Break-up Fee” – da zahlt ausnahmsweise mal der Käufer, wenn er abspringt. Das kommt besonders bei Private-Equity-Deals vor, wo die Finanzierung manchmal auf wackligen Beinen steht.

Fazit

Die Break-up Fee ist so etwas wie eine Beziehungsversicherung in der Wirtschaft. Sie sorgt dafür, dass alle Beteiligten es ernst meinen und nicht nur zum Spaß miteinander flirten. Am Ende ist es wie in der Liebe: Manchmal ist es besser, einen kleinen Verlust zu akzeptieren, als in einer unglücklichen Beziehung festzustecken. Nur dass es in der Wirtschaft eben um ein paar Nullen mehr geht als beim durchschnittlichen Rosenkrieg.