Capital Gains
Capital Gains – oder auf gut Deutsch: Wertzuwächse – sind der Grund, warum so viele Menschen ihr Geld an der Börse anlegen. Es ist der Gewinn, der entsteht, wenn man etwas teurer verkauft als man es gekauft hat. Klingt simpel, hat aber so einige Tücken in petto.
Ein Beispiel aus dem echten Leben
Stellen wir uns vor, Sie haben vor zehn Jahren für 1.000 Euro Apple-Aktien gekauft. Heute sind diese 10.000 Euro wert. Herzlichen Glückwunsch – Sie haben einen Capital Gain von 9.000 Euro erzielt! Allerdings wird sich jetzt das Finanzamt für Ihren Erfolg interessieren.
Die wichtigsten Formen von Capital Gains:
- Kursgewinne aus Aktienverkäufen
- Wertsteigerungen bei Immobilien
- Gewinne aus dem Verkauf von Kunstwerken
- Wertzuwächse bei Kryptowährungen
- Erlöse aus dem Verkauf von Unternehmensbeteiligungen
Kurz- vs. langfristige Gewinne
In vielen Ländern macht es einen großen Unterschied, wie lange man eine Anlage hält. In den USA beispielsweise werden kurzfristige Gewinne (Haltedauer unter einem Jahr) deutlich höher besteuert als langfristige. In Deutschland gilt dagegen für Aktiengewinne einheitlich die Abgeltungssteuer – es sei denn, Sie haben die Papiere vor 2009 gekauft.
Der Steuermann klingelt
Beim Thema Capital Gains wird es ohne Steuerberater schnell kompliziert. Die Regeln unterscheiden sich nicht nur von Land zu Land, sondern auch je nach Anlageart. Während bei Aktien in Deutschland pauschal 25% plus Solidaritätszuschlag fällig werden, gelten bei Immobilien andere Regeln. Hier greift die Spekulationsfrist von zehn Jahren – verkaufen Sie später, ist der Gewinn steuerfrei.
Verluste nicht vergessen
Was viele vergessen: Capital Gains haben auch eine Schattenseite – die Capital Losses. Diese Verluste lassen sich mit Gewinnen verrechnen. Clevere Anleger nutzen das für ihr Steuermanagement, indem sie gegen Jahresende verlustbringende Positionen abstoßen, um die Steuerlast zu reduzieren.
Praxistipps für Anleger
Für den Umgang mit Capital Gains gilt: Gute Dokumentation ist das A und O. Bewahren Sie Kaufbelege auf, notieren Sie Dividenden und dokumentieren Sie Verkäufe. Das spart beim Jahresabschluss Zeit und Nerven. Und noch etwas: Lassen Sie sich von der Steuer nicht die Anlagestrategie diktieren. Ein gutes Investment wird nicht schlecht, nur weil Steuern anfallen.
Am Ende sind Capital Gains das, wovon Anleger träumen: Das eigene Geld arbeiten zu lassen und die Früchte zu ernten. Dass der Fiskus dabei die Hand aufhält, mag ärgerlich sein – ist aber der Preis für erfolgreiche Investments.