Deal Flow
Deal Flow ist für Investoren wie der Wareneingang für einen Supermarkt: Ohne ständigen Nachschub läuft nichts. Der Begriff beschreibt den stetigen Strom an Investitionsmöglichkeiten, die einem Venture Capital Fonds, Private Equity Haus oder Business Angel zur Prüfung vorgelegt werden. Die Qualität dieses Stroms entscheidet maßgeblich über den Erfolg des Investors.
Von der Masse zur Klasse
Ein typischer VC-Fonds bekommt jährlich Hunderte oder sogar Tausende Pitchdecks zugeschickt. Aus dieser Flut müssen die Perlen gefischt werden. Die Zahlen sprechen für sich: Aus 1.000 Anfragen werden vielleicht 100 näher geprüft, 10 kommen in die engere Auswahl, und am Ende wird in 1-2 Unternehmen tatsächlich investiert.
Die Quellen eines guten Deal Flows:
- Direktanfragen von Startups
- Empfehlungen aus dem Netzwerk
- Pitch Events und Startup-Wettbewerbe
- Accelerator-Programme
- Investment-Banker und M&A-Berater
- Co-Investoren und andere VCs
- Universitäten und Forschungseinrichtungen
- Eigene Scouting-Aktivitäten
Qualität macht den Unterschied
Ein guter Deal Flow zeichnet sich nicht durch Quantität aus, sondern durch Qualität. Erfahrene Investoren bauen sich über Jahre ein Netzwerk auf, das als Filter fungiert. Wenn ein respektierter Gründer ein spannendes Startup empfiehlt, hat das mehr Gewicht als hundert unaufgeforderte Zusendungen.
Die Kunst der Vorsortierung
Das Management des Deal Flows ist eine Wissenschaft für sich. Die besten Investoren haben ein fast unheimliches Gespür dafür entwickelt, welche Deals näher angeschaut werden sollten. Sie erkennen Muster, die anderen verborgen bleiben. Gleichzeitig müssen sie aufpassen, nicht in die Confirmation-Bias-Falle zu tappen und vielversprechende Außenseiter zu übersehen.
Der Wettbewerb um die besten Deals
Paradoxerweise haben die erfolgreichsten Investoren oft den besten Deal Flow – obwohl sie ihn am wenigsten nötig hätten. Gute Deals sprechen sich in der Szene herum, und jedes erfolgreiche Investment stärkt die Anziehungskraft für künftige Opportunities. Es entsteht eine sich selbst verstärkende Spirale.
Ein gesunder Deal Flow ist keine Selbstverständlichkeit. Er muss kontinuierlich gepflegt werden – durch Präsenz auf Events, aktives Networking und vor allem durch einen guten Track Record. Denn am Ende wollen die besten Startups auch von den besten Investoren finanziert werden. Oder wie ein bekannter VC es mal formulierte: “Deals are like waves – you need to be in the water to catch them.”