Fair Value

Fair Value – kaum ein Konzept hat die Bilanzierung so verändert wie dieses. Weg von historischen Anschaffungskosten, hin zu aktuellen Marktwerten. Was simpel klingt, hat die Bilanzen von Unternehmen auf den Kopf gestellt und für heftige Diskussionen in der Fachwelt gesorgt.

Was bedeutet Fair Value eigentlich?

Der Fair Value ist der Preis, den man heute im normalen Geschäftsverkehr für einen Vermögenswert erhalten oder für eine Schuld zahlen würde. Also quasi der aktuelle Marktpreis – sofern es einen gibt. Und genau da wird’s interessant.

Die Fair Value Hierarchie:

Level 1: Der Königsweg

Level 2: Die pragmatische Alternative

Level 3: Die Kunst der Schätzung

Praxisbeispiele

Nehmen wir eine Immobilie im Betriebsvermögen: Vor 20 Jahren für 1 Million gekauft, heute vielleicht 5 Millionen wert. Nach traditioneller Methode steht sie mit den fortgeführten Anschaffungskosten in der Bilanz. Nach Fair Value spiegelt sich der aktuelle Marktwert wider – ein erheblicher Unterschied!

Die Vor- und Nachteile

Pro Fair Value:

Contra Fair Value:

Wo Fair Value relevant wird

Die Bedeutung zeigt sich besonders bei:

Der Praxisblick

Bilanzierer stöhnen oft über den Aufwand der Fair-Value-Ermittlung. Wirtschaftsprüfer diskutieren stundenlang über Bewertungsmodelle. Und Controller müssen erklären, warum die Zahlen von Quartal zu Quartal schwanken. Aber am Ende überwiegen die Vorteile: Mehr Transparenz, bessere Vergleichbarkeit, aktuellere Information.

Am Ende ist Fair Value wie ein hochauflösendes Foto der wirtschaftlichen Realität – manchmal erschreckend detailliert, aber ehrlicher als ein geschöntes Porträt. Oder wie ein erfahrener Wirtschaftsprüfer es ausdrückte: “Fair Value ist wie das Wiegen nach den Feiertagen – die Wahrheit mag unangenehm sein, aber sie hilft bei der Standortbestimmung.”