Family Office
Ein Family Office ist wie ein Privatministerium für wohlhabende Familien – nur ohne die Bürokratie. Was früher der Butler und der Hausverwalter erledigten, übernimmt heute ein professionelles Team aus Vermögensverwaltern, Steuerexperten, Juristen und Lifestyle-Managern. Klingt elitär? Ist es auch.
Wer braucht sowas überhaupt?
Die Faustregel lautet: Ab einem Vermögen von 100 Millionen Euro macht ein Single Family Office Sinn. Für die “kleineren” Vermögen ab 20 Millionen gibt es Multi Family Offices, die mehrere Familien betreuen. Die Namen der Kunden werden diskret behandelt – was man in dieser Liga zu schätzen weiß.
Das Leistungsspektrum:
- Klassische Vermögensverwaltung
- Steuerplanung und -optimierung
- Nachfolgeplanung
- Immobilienmanagement
- Philanthropie und Stiftungsarbeit
- Kunstsammlungen und andere Investments
- Yacht- und Jet-Management
- Familiengovernance
- Ausbildung der nächsten Generation
Der Unterschied zur Bank
Im Gegensatz zur klassischen Private-Banking-Abteilung einer Bank ist ein Family Office absolut unabhängig. Es wird von der Familie bezahlt und ist nur ihr verpflichtet. Keine versteckten Provisionen, keine hauseigenen Produkte, die verkauft werden müssen. Diese Unabhängigkeit hat ihren Preis – aber den können sich die Kunden leisten.
Die tägliche Praxis
Ein typischer Tag im Family Office? Den gibt es nicht. Morgens vielleicht ein Strategiemeeting zur Neuausrichtung des Aktienportfolios, mittags die Koordination der Renovierung der Familienvilla in Südfrankreich, nachmittags die Vorbereitung der nächsten Stiftungsratssitzung. Und zwischendurch ein Anruf, weil der Jet in Dubai technische Probleme hat.
Die großen Herausforderungen
Die größte Aufgabe eines Family Office ist oft nicht das Vermögensmanagement, sondern das Familienmanagement. Wie hält man den Clan zusammen? Wie verhindert man, dass die dritte Generation alles verprasst? Wie geht man mit schwarzen Schafen um? Hier ist diplomatisches Geschick gefragt.
Trends und Entwicklungen
Modern aufgestellte Family Offices kümmern sich zunehmend um:
- Impact Investing
- Digitale Assets
- Start-up-Investments
- Nachhaltigkeit
- Cybersecurity
Letztlich ist ein Family Office wie ein maßgeschneiderter Anzug für das Vermögensmanagement – teuer, aber passgenau. Oder wie es ein Family Officer mal formulierte: “Wir sind wie ein Schweizer Taschenmesser für die Superreichen – für jedes Problem haben wir ein passendes Werkzeug.”