Innenfinanzierung
Viele denken bei Finanzierung sofort an Bankkredite oder Investoren. Dabei liegt die beste Finanzierungsquelle oft direkt vor der Nase: die eigene Geschäftstätigkeit. Innenfinanzierung bedeutet, Wachstum und Investitionen aus eigener Kraft zu stemmen – quasi aus der eigenen Tasche zu bezahlen.
Die verschiedenen Quellen
Innenfinanzierung kann aus verschiedenen Töpfen kommen. Der offensichtlichste ist der einbehaltene Gewinn. Statt die kompletten Überschüsse auszuschütten, stecken kluge Unternehmer einen Teil wieder ins Geschäft. Aber es gibt noch andere Wege: Abschreibungen können als Finanzierungsquelle dienen, oder man optimiert das Working Capital.
Die wichtigsten Instrumente
Bei der Innenfinanzierung gibt es mehrere Hebel:
- Gewinnthesaurierung: Gewinne werden nicht ausgeschüttet, sondern reinvestiert
- Abschreibungsfinanzierung: Abschreibungen werden für Neuinvestitionen genutzt
- Rückstellungen: Geld wird für zukünftige Ausgaben zurückgelegt
- Anlagenverkäufe: Nicht mehr benötigte Assets werden zu Geld gemacht
- Lagerabbau: Freisetzen von gebundenem Kapital
- Forderungsmanagement: Schnellere Zahlungseingänge
Vorteile der Eigenfinanzierung
Die Innenfinanzierung hat einige dicke Pluspunkte: Sie macht unabhängig von Banken und Investoren. Es fallen keine Zinsen an, und niemand redet einem ins Tagesgeschäft rein. Außerdem ist sie flexibel – das Geld steht sofort zur Verfügung, ohne lange Kreditverhandlungen. Für viele Mittelständler ist das der bevorzugte Weg, um zu wachsen.
Die Grenzen der Innenfinanzierung
Klar, die Innenfinanzierung hat auch ihre Grenzen. Große Sprünge sind damit schwieriger zu machen – wenn etwa eine neue Fabrik gebaut werden soll, reichen die eigenen Mittel oft nicht. Auch in Krisenzeiten, wenn die Gewinne einbrechen, stößt die Innenfinanzierung an ihre Grenzen. Dann braucht es doch externe Unterstützung.
Clever kombinieren
Die Kunst liegt darin, Innen- und Außenfinanzierung klug zu mischen. Ein gesunder Mix macht Unternehmen stark und flexibel. Die Innenfinanzierung bildet das solide Fundament, während externe Mittel für größere Projekte oder schnelles Wachstum zur Verfügung stehen.
Innenfinanzierung ist mehr als nur Sparsamkeit. Es geht darum, die eigenen Ressourcen optimal zu nutzen und sich Spielräume zu schaffen. Erfolgreiche Unternehmen haben das verinnerlicht – sie wirtschaften so, dass immer genug Mittel für die nächsten Schritte da sind.
Ein interessantes Detail am Rande: Die stärksten Unternehmen sind oft die, die sich hauptsächlich aus eigener Kraft finanzieren. Sie sind weniger anfällig für Krisen und können auch mal gegen den Strom schwimmen. Das macht sie langfristig besonders erfolgreich – auch wenn es manchmal bedeutet, dass das Wachstum etwas langsamer vorangeht.