Kapitalgesellschaft
Die Kapitalgesellschaft ist die elegante Lösung für ein uraltes Problem: Wie kann man unternehmerisch tätig sein, ohne sein ganzes Privatvermögen zu riskieren? Die Antwort: Man gründet eine rechtliche Person, die selbst haftet. Das eingezahlte Kapital bildet den Risikopuffer – aber mehr kann auch nicht verloren gehen. Diese Trennung von Privatem und Geschäftlichem macht Kapitalgesellschaften so attraktiv.
Die wichtigsten Formen in Deutschland:
- GmbH (die Klassikerin für den Mittelstand)
- AG (die Große für den Kapitalmarkt)
- UG (die Mini-GmbH für Starter)
- KGaA (die Seltenere für Spezialfälle)
Organisation und Steuern: Die praktischen Aspekte
Anders als der Einzelkaufmann kann eine Kapitalgesellschaft nicht einfach aus der Hüfte heraus entscheiden. Sie braucht Organe: Geschäftsführung oder Vorstand für das operative Geschäft, Gesellschafterversammlung oder Hauptversammlung für die grundlegenden Entscheidungen, bei der AG noch den Aufsichtsrat als Kontrollorgan. Steuerlich sind Kapitalgesellschaften eigenständige Subjekte: Sie zahlen Körperschaftsteuer, und wenn sie Gewinne ausschütten, werden die Gesellschafter nochmal zur Kasse gebeten.
Das Leben mit der Kapitalgesellschaft
Der Preis der beschränkten Haftung ist erhöhte Bürokratie. Jahresabschlüsse müssen erstellt und veröffentlicht werden, Gesellschafterbeschlüsse protokolliert, das Handelsregister aktuell gehalten werden. Banken schauen genauer hin, Geschäftspartner wollen Sicherheiten. Und der Geschäftsführer steht in besonderer Verantwortung – macht er Fehler, kann er trotz Kapitalgesellschaft persönlich haften.
Trotz dieser Pflichten ist die Kapitalgesellschaft heute die dominierende Unternehmensform für alle, die über die reine Selbstständigkeit hinauswachsen wollen. Sie schafft klare Strukturen, ermöglicht die Beteiligung verschiedener Investoren und bietet Gestaltungsspielraum für Wachstum und Nachfolge. Nicht umsonst sind die großen Namen der Wirtschaft fast ausschließlich Kapitalgesellschaften.