Komplettübernahme

Wenn ein Unternehmen ein anderes zu 100 Prozent schluckt, spricht man von einer Komplettübernahme. Das ist wie beim Hauskauf – nur dass hier nicht vier Wände den Besitzer wechseln, sondern ein ganzes Unternehmen mit allem Drum und Dran. Die Motive dahinter sind vielfältig, aber eines ist klar: Es geht um die volle Kontrolle.

Der Weg zur kompletten Übernahme

Eine Komplettübernahme läuft selten über Nacht. Oft beginnt es mit dem Erwerb erster Anteile, dann werden es mehr, bis schließlich der letzte Aktionär aussteigt. Bei börsennotierten Unternehmen gibt’s dafür klare Spielregeln: Wer über 95 Prozent kommt, kann die restlichen Aktionäre zum Verkauf zwingen – den berüchtigten Squeeze-out.

Die wichtigsten Beweggründe

Warum der Aufwand einer Komplettübernahme? Die Gründe sind vielfältig:

Herausforderungen und Risiken

Eine Komplettübernahme ist kein Spaziergang. Der Kaufpreis muss stimmen, die Finanzierung muss stehen, und die Integration will gut geplant sein. Manchmal wehren sich Aktionäre gegen den Verkauf oder fordern mehr Geld. Und dann ist da noch die Kartellbehörde, die bei größeren Deals ein Wörtchen mitredet.

Die Integration danach

Nach dem Deal beginnt die eigentliche Arbeit. Zwei Unternehmen müssen zusammenwachsen – mit allem, was dazugehört. IT-Systeme, Prozesse, Unternehmenskulturen. Das ist oft der kritische Punkt, an dem sich zeigt, ob die Übernahme wirklich ein Erfolg wird. Gerade die weichen Faktoren werden dabei häufig unterschätzt.

Rechtliche Aspekte

Bei einer Komplettübernahme gibt’s jede Menge juristische Fallstricke zu beachten. Das fängt bei der Due Diligence an und hört bei arbeitsrechtlichen Fragen noch lange nicht auf. Gute Berater sind hier Gold wert – sie helfen, teure Fehler zu vermeiden.

Eine Komplettübernahme ist wie ein Puzzle mit tausend Teilen. Alles muss zusammenpassen, damit am Ende ein stimmiges Bild entsteht. Die Erfahrung zeigt: Die erfolgreichsten Übernahmen sind die, bei denen nicht nur die Zahlen stimmen, sondern auch die Chemie zwischen den Beteiligten.

Ein spannendes Detail am Rande: Manchmal führt der Weg zur Komplettübernahme über Umwege. Ein Unternehmen kauft sich zunächst strategisch ein, lernt den Partner kennen und schlägt erst dann zu, wenn die Zeit reif ist. Diese geduldige Strategie kann klüger sein als der schnelle Griff nach der vollen Kontrolle.