Nominale

Nominale – das klingt nach trockener Buchhaltung, ist aber eigentlich ganz spannend. Es geht um den Nennwert, also den aufgedruckten Wert einer Aktie oder Anleihe. Das ist quasi der offizielle Wert, auch wenn der tatsächliche Marktwert oft ganz woanders liegt.

Der Unterschied zum Marktwert

Stellen Sie sich eine 100-Euro-Aktie vor. Das ist ihr Nominalwert, sozusagen der Wert auf dem Papier. An der Börse kann dieselbe Aktie aber 150 Euro wert sein – oder auch nur 50. Der Nominalwert ist wie ein Anker, der sich nie verändert, während der Marktwert ständig schwankt.

Die wichtigsten Anwendungsgebiete

Das Nominale spielt in verschiedenen Bereichen eine Rolle:

Praktische Bedeutung

Im Alltag hat der Nominalwert verschiedene Funktionen. Bei Aktien bestimmt er zum Beispiel die Mindesteinlage bei der Gründung. Bei Anleihen ist er die Basis für die Zinsberechnung. Und bei Kapitalerhöhungen spielt er eine wichtige Rolle für die Bezugsrechte alter Aktionäre.

Die Geschichte dahinter

Früher war der Nominalwert viel wichtiger als heute. Aktien wurden tatsächlich als Papiere ausgegeben, und der aufgedruckte Wert hatte eine echte Bedeutung. Heute, im Zeitalter elektronischer Wertpapierdepots, ist er eher eine technische Größe. Trotzdem ist er aus rechtlichen und buchhalterischen Gründen weiterhin wichtig.

Moderne Entwicklungen

Viele moderne Aktiengesellschaften gehen dazu über, Aktien mit sehr niedrigen Nominalwerten auszugeben – manchmal nur wenige Cent. Das macht sie flexibler bei Kapitalmaßnahmen. Einige Länder erlauben sogar Aktien ganz ohne Nennwert, sogenannte Stückaktien. Das vereinfacht vieles, ist aber nicht überall möglich.

Das Nominale ist wie der Personalausweis eines Wertpapiers – eine feste Größe in einer sich ständig verändernden Welt. Auch wenn der tatsächliche Wert ganz woanders liegt, braucht es diese Bezugsgröße für viele rechtliche und praktische Fragen.

Ein interessantes Detail am Rande: Bei der Gründung vieler traditioneller Aktiengesellschaften wurde der Nominalwert oft auf runde Summen wie 50 oder 100 Mark festgelegt. Manche dieser historischen Werte existieren heute noch, umgerechnet in Euro. Das erklärt die manchmal merkwürdig anmutenden Nennwerte einiger alter Aktiengesellschaften.