Sale and Lease Back
Stellen Sie sich vor: Ein Unternehmen verkauft seine Fabrikhalle und mietet sie direkt wieder zurück. Klingt seltsam? Ist aber ein cleverer Finanztrick namens Sale and Lease Back. Eine Art finanzieller Spagat, bei dem man sein Eigentum loswird, aber trotzdem weiter nutzen kann.
Die Kunst des kontrollierten Ausverkaufs
Typische Kandidaten für Sale and Lease Back:
- Produktionshallen
- Bürogebäude
- Logistikzentren
- Einzelhandelsimmobilien
- Maschinenparks
Der Trick dabei: Das Unternehmen bleibt genau dort, wo es ist. Nur statt Eigentümer ist es jetzt Mieter. Das freut den Cashflow, auch wenn es langfristig ins Geld gehen kann.
Mehr als nur ein Immobilien-Deal
Was bringt Sale and Lease Back?
- Sofortige Liquidität
- Bessere Bilanzkennzahlen
- Steuervorteile durch Mietaufwand
- Flexibilität bei der Standortplanung
- Weniger gebundenes Kapital
Der Haken: Die Miete muss man natürlich trotzdem zahlen – egal wie’s läuft. Und die neuen Eigentümer denken oft mehr an ihre Rendite als an die Bedürfnisse des Mieters.
Zwischen Genialität und Verzweiflung
Sale and Lease Back ist wie eine finanzielle Notbremse mit Stil. Manchmal ist es pure Strategie: Warum Kapital in Immobilien binden, wenn man es im Kerngeschäft braucht? Manchmal aber auch der letzte Ausweg, wenn die Bank nicht mehr mitmacht.
Besonders beliebt ist der Trick in Branchen mit hohem Immobilienbesitz. Handelsketten verkaufen ihre Märkte, Logistiker ihre Lagerhallen, Industrieunternehmen ihre Fabriken. Die Kunst liegt darin, die richtigen Konditionen auszuhandeln. Wer sich zu lange Mietverträge ans Bein bindet, kann später böse Überraschungen erleben.
Interessant wird’s bei der Bewertung: Der Käufer schaut auf die Mietrendite, der Verkäufer auf den Verkaufspreis, und beide hoffen, dass sie den besseren Deal machen. Dazwischen tummeln sich spezialisierte Investoren, die genau wissen, wie man solche Deals strukturiert.
Sale and Lease Back ist wie ein finanzielles Hochseilartistik: Es kann sehr elegant aussehen, aber man sollte besser schwindelfrei sein. Im besten Fall gewinnen beide Seiten: Der Verkäufer bekommt frisches Geld, der Käufer sichere Mieteinnahmen. Im schlimmsten Fall hat man sein Tafelsilber verscherbelt und sitzt auf teuren Mietverträgen.
Die Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen. Wer Sale and Lease Back clever einsetzt, kann sein Working Capital optimieren. Wer es aus der Not heraus macht, kauft oft nur Zeit. Wie so oft im Finanzgeschäft kommt es auf den richtigen Zeitpunkt und die richtigen Bedingungen an.