Warranty

Eine Warranty ist wie eine Versicherungspolice im Vertragsrecht – sie gibt dem Käufer Sicherheit über bestimmte Eigenschaften oder Zustände. Anders als normale Zusicherungen sind Warranties rechtlich bindend und einklagbar. Besonders bei Unternehmenskäufen oder großen Transaktionen sind sie das Herzstück der Vertragsverhandlungen.

Die wichtigsten Arten von Warranties:

Die praktische Bedeutung

In der Praxis sind Warranties das Ergebnis intensiver Verhandlungen. Der Verkäufer will sie möglichst eng fassen, der Käufer möglichst breit. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt – schließlich kann eine ungünstige Formulierung später Millionen kosten. Besonders heikel: die Definition von Schwellenwerten und Haftungsgrenzen.

Die Durchsetzung im Ernstfall

Eine Warranty ist nur so gut wie ihre Durchsetzbarkeit. Wichtig sind klare Fristen, präzise Schadensdefinitionen und praktikable Nachweispflichten. Oft werden Warranties durch Escrow-Konten oder Bankgarantien abgesichert. Manchmal kommt auch eine Warranty & Indemnity Insurance ins Spiel – eine spezielle Versicherung für Garantieverletzungen.

Die moderne Vertragspraxis zeigt neue Trends: Warranties werden spezifischer, die Due Diligence gründlicher. Statt pauschaler Zusicherungen gibt es detaillierte Kataloge. Digitale Tools helfen bei der Überprüfung und Dokumentation. Aber am Ende bleibt es ein Balanceakt zwischen Absicherung und Praktikabilität.

Besonders komplex wird es bei internationalen Deals. Was im deutschen Recht eine “Garantie” ist, entspricht nicht unbedingt der amerikanischen “Warranty”. Auch kulturelle Unterschiede spielen eine Rolle: Während in manchen Ländern das geschriebene Wort zählt, ist anderswo das gegenseitige Vertrauen wichtiger.

Die Erfahrung zeigt: Die besten Warranties sind die, die nie gebraucht werden. Sie zwingen beide Parteien zu sorgfältiger Prüfung und offener Kommunikation. Ein gut verhandelter Warranty-Katalog ist nicht nur rechtliche Absicherung, sondern auch Ausdruck professioneller Geschäftsbeziehungen.